Nepeta (Katzenminze)
beliebte und genügsame Allrounder
„Catwalk“ hat Anja Maubach ihren von Katzenminzen eingefassten Gartenweg genannt und damit ein nachahmenswertes Paradigma zur Verbindung des Nützlichen mit dem Schönen geprägt. Das Kalkül dahinter ist einleuchtend: wenn etwas so gut gefällt und bestens funktioniert, dann bediene man sich dessen mit ausschweifender Geste.
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Tatsächlich gibt es kaum eine, die Gartenwürdigkeit einer Staude unter Beweis stellende Kategorie, in die die genügsame Katzenminze nicht fällt. Sie ist ausgesprochen pflegeleicht, blüht willig, ausdauernd und überschäumend in super-kompatiblem Violettblau. Zudem eignet sie sich als Schnittblume, als Insektenmagnet und als unkomplizierter Begleiter und Begrenzer der Staudenrabatte. Ein echter Allrounder und multitasking-fähiger Dauerblüher also, dem sonnige, eher trockene Standorte behagen und der darüber hinaus kaum Ansprüche an den Boden stellt. Zu schwer sollte dieser allerdings nicht sein, um Nepeta in ihrer Wuchsfreude nicht auszubremsen.
Dass die Gattung auch prächtige Sommerblüher hervorbringt, die in Einzelstellung neben Phlox, Wiesenknopf oder Duftnesseln glänzen, beweisen die großblütigeren Hybriden von Nepeta grandiflora, Nepeta subsessilis sowie der starkwüchsigen Nepeta sibirica.
Die Lippenblüten der Nepeta, die je nach Art und Sorte von strahlendem Lilablau über Zartrosa bis Weiß reichen können, erscheinen von Mai bis August. Ein kräftiger Rückschnitt nach der ersten Hauptblüte verhindert einerseits ein unerwünschtes Aussamen und fördert andererseits einen buschigen Wuchs und reichen Nachflor im Spätsommer. Da die Blüten der Katzenminze äußerst nektarreich sind, dienen sie als perfekte Bienenweide, die gern von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Faltern angeflogen werden.
Verführerische Sonnenanbeterin mit aromatischem Laub
Gelegentlich beobachtet man ein Phänomen, dem die Nepeta ihren deutschen Namen „Katzenminze“ verdankt. Das in den aromatischen Blättern enthaltene Nepetalacton kann Katzen in einen kurzen Rauschzustand versetzen, während dessen sie sich wohlig in der Pflanze wälzen. Obwohl es sich für das Tier um eine harmlose Erscheinung handelt, kann die Pflanze anschließend etwas derangiert aussehen. Hier hilft ein Rückschnitt, um einen Neuaustrieb zu fördern. Längst nicht alle Katzen sprechen jedoch derartig auf die Pflanze an, so dass man sich nicht von ihrer Verwendung abhalten lassen sollte.
Katzenminzen zählen mit zu den wertvollsten Gartenstauden, die sich sowohl für kultivierte Staudenbeete als auch Naturgärten eignen. Besonders beliebt ist Katzenminze neben Lavendel auch als Rosenbegleiter. Kleine Nepeta-Arten lassen sich zudem bestens in Kübel und Balkonkästen integrieren. Katzenminzen lieben einen vollsonnig-trockenen Standort und sind äußerst genügsam, was sie u.a. auch zu vorzüglichen Pflanzpartnern für die Begrünung von sonnigen Hängen und Trockenmauern macht.