Biologischer Pflanzenschutz

Biologischer Pflanzenschutz
Wie die Natur sich schützt

Inhalt
  1. Wo biologischer Pflanzenschutz beginnt

  2. Schädlinge / Schaderreger und ihre Bekämpfung

Wo biologischer Pflanzenschutz beginnt

Die richtige Pflanze am richtigen Standort

Wer den natürlichen Lebensbereich seiner Pflanzen beachtet, der sorgt von vorn herein dafür, dass die Pflanzen weniger Stress ausgesetzt sind. Denken Sie daher an:

  • die Lichtbedürfnisse (Sonne, lichter Schatten oder Schatten)
  • die Bodenansprüche (schwerer/lockerer Boden, sauer/neutral/alkalischer Boden)
  • die Wasserbedürfnisse (feuchter Standort, trockener Standort)

Rindenmulch

Bodenverbesserung & Mulchen

Bodenprobleme z.B. bei schweren, tonigen Böden lassen sich über die Zeit durch Humusanreicherung mildern oder gar ganz lösen. Regelmäßiges Ausbringen von gut abgelagertem, gesiebtem Kompost regt dabei das Bodenleben an und führt zu einer Belüftung des Bodens.

Um eine Austrocknung des Bodens zu reduzieren und konkurrenzstarke Wildkräuter zu unterdrücken kann mit folgendem Material gemulcht werden:

  • Beetstauden mit Kompost oder Grasmulche
  • Trockenheitsverträgliche Stauden mit mineralischem Mulch wie Kies oder Lavamulch
  • Gehölzrand- und Schattenstauden mit feinem Rindenmulch/Rindenhumus

Sortenauswahl

Dank beständiger Züchtungsarbeit gibt es heute eine Vielzahl an Stauden, Rosen und anderer Gehölze, die wesentlich robuster und krankheitsresistenter sind als ihre Vorgänger. Orientierungshilfe bieten etwa die Sichtungsgärten in Deutschland. Bei den Rosen die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung (ADR).

Pflanzen düngen

Düngung

Düngen Sie möglichst mit organischem Dünger wie Kompost, Hornspäne etc. Diese Dünger bieten erwünschten, bodenbürtigen Mikroben Nährstoffe und sorgen nicht nur für eine ausgewogene Pflanzenernährung sondern auch ein florierendes Bodenleben. Dies wiederum beeinflusst positiv die Fähigkeit der Pflanzen, Nährstoffe aufzunehmen. Sie tun somit doppelt Gutes!

Stärkung

Gestärkte Pflanzen ertragen Stress besser. Sie werden robuster und sind weniger krankheitsanfällig. Homöopathische und pflanzliche Stärkungsmittel wie Biplantol, Schachtelhalmbrühe oder Brennnesseljauche können dies fördern.

Pflanzen kräftig gießen

Wässern

Gießen Sie Ihre Pflanzen lieber weniger oft, dafür jedoch kräftig. Die Zeit des Austrocknens für zu vermehrter Wurzelbildung und Abhärtung der Pflanze. Faustregel: Gießen Sie nur alle 2-3 Tage. Dazwischen hat der Wurzelballen Zeit, abzutrocknen.

Nützlingsförderung

So laden sie willkommene tierische Helfer in Ihren Garten ein:

  • Schaffen Sie Rückzugsorte für Amphibien (z.B. Eidechsen) in Form von Steinhaufen und Trockenmauern
  • Halten Sie Ihren Garten nicht zu sauber ( eine Ecke mit einem Totholz oder Laubhaufen dient einer Vielzahl von Lebewesen, wie etwa Igeln)
  • Pflanzen Sie Insektenweidepflanzen wie Doldenblütler (z.B. Kerbel) und Lippenblütler (Katzenminze, Duftnessel oder Steinquendel) an.
  • Bekannte Nützlinge: Vögel, Spitzmäuse (nicht Wühlmäuse!), Kröten, Marienkäfer, Wespen (sie fressen andere Insekten und Läuse), Spinnen, Schwebfliegen und Florfliegen.

Marienkäfer Raupe

Schädlinge / Schaderreger und ihre Bekämpfung

Läuse und andere saugende Insekten

  • Läuse mit einem starken Wasserstrahl abspülen oder mit den Fingern abstreifen
  • An heißen Tagen Pflanzen morgens nass abspritzen, denn Läuse lieben Lufttrockenheit!
  • Fördern Sie Nützlinge wie Marienkäfer und ihre hungrigen Larven
  • bei akutem Befall helfen Pflanzenschutzmittel von Neudorff (Neudomon und Spruzit) Raupen
  • Raupen von Hand absammeln
  • Spritzen der betroffenen Pflanze mit dem natürlich wirkenden Bazillus thuringiensis (Neudorff Xentari Raupenfrei)

Schnecken im Garten

Schnecken

  • Nützlinge wie Igel und Vögel im Garten fördern
  • Absammeln und zerschneiden der Schnecken (schnellste Erlösung für die Tiere!)
  • Im Frühjahr Bretter auslegen, da Schnecken darunter ihre Eier ablegen und sich verstecken
  • kein totes, organisches Material liegenlassen
  • Im Frühjahr im gesamten Garten Schneckenkorn ausbringen (z.B. Neudorff Ferramol)
  • Homöopathische Mittel anwenden (Helix textosea Globoli C30) - Literaturhinweis: Christiane Maute „Homöopathie im Garten“

 

Kranke Pfingstrose

Pilze

Stauden

  • Rückschnitt betroffener Pflanzen und Verbrennen des Schnittguts oder Entsorgung im Restmüll (z.B. bei Päonien)
  • Werkzeug nach Gebrauch mit Alkohol oder heißem Wasser und Seife desinfizieren
  • Pflanzen stärken z.B. mit Biplantol Vital

Rosen

  • Rosen nach Standort auswählen
  • Morgens gießen und an heißen Tagen oder bei langer Trockenheit morgens über brausen Sternrußtau & Rosenrost
  • erkranktes Laub entfernen und Neudorff Fungisan anwenden
  • im Herbst altes Rosenlaub entfernen. Bei schwerem Befall auch die oberste Bodenschicht mit abtragen
  • Pflanzen stärken

Biologischer Pflanzenschutz besteht immer aus einer Kombination von Stressvermeidung der Pflanzen, Förderung von Nützlingen und dem Tolerieren von einem gewissen Grad an Schadorganismen.

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