Wir haben Ihnen die 10 wichtigsten Punkte für die Gartenpflege im Sommer zusammengefasst. Vom Rückschnitt für eine zweite Blüte bis zur Nachsaat im Gemüsebeet.
Inhalt
Unsere Top-Ten Sommerarbeiten
1. Remontierschnitt
Einige Stauden lassen sich durch einen Rückschnitt nach der ersten Blüte noch einmal zu einer zweiten Blüte später im Jahr bewegen. Diesen Schnitt nennt man in der Fachsprache „Remontierschnitt“. Zu den Stauden, die auf einen solchen Schnitt reagieren, zählen u.a. der Ziersalbei (Salvia nemorosa), Rittersporn (Delphinium), einige Storchschnabel (Geranium himalayense), Lupinen (Lupinus polyphyllus) oder Katzenminze (Nepeta x faassenii). Schneiden Sie die Stauden noch im Abblühen auf Handbreite zurück und geben Sie Ihnen in Trockenphasen etwas extra Wasser. Der stark zehrende Rittersporn profitiert dabei auch von einer Düngergabe, um kräftig wieder durchzutreiben. Einige Stauden zeigen Ihnen bereits durch deutlichen Neuaustrieb in ihrer Mitte an, bis wohin Sie zurückschneiden können. In der Regel dauert es etwa sechs Wochen bis die so geschnittenen Stauden erneut zu blühen beginnen.
2. Rückschnitt gegen übermäßiges Aussamen
Um bestimmte Stauden an einer starken Ausbreitung durch Aussamung zu hindern, ist es wichtig, direkt nach der Blüte die alten Blütenstände zu entfernen. Hierbei kann bei einigen, wie dem Frauenmantel (Alchemilla mollis), auch das Laub bis auf Handbreite eingekürzt werden. Zu den Vagabunden zählen u.a. Akelei (Aquilegia), Riesenskabiose (Cephalaria gigantea), Spornblumen (Centranthus), Königskerzen (Verbascum) und Argentinisches Eisenkraut (Verbena bonariensis). Doch Vorsicht! Manche kurzlebige Staude wie Akelei, Königskerze und Eisenkraut muss sich etwas Aussamen dürfen, um nicht ganz zu verschwinden. Lassen Sie daher also ruhig einige Exemplare für Saatgut stehen.
3. Nachdüngen
Die erste Blütenpracht des Frühsommers ist vorüber und einige Stauden und auch Rosen freuen sich im Hochsommer noch einmal über eine gute Gabe organischen Düngers, um weitere Blüten produzieren zu können bzw. kräftige Knospen für das Folgejahr anzulegen. Je nach Pflanze eignet sich Biodünger Gräfin von Zeppelin (universell einsetzbar), Spezialdünger wie David Austin Rosendünger oder auch Irisdünger Gräfin von Zeppelin.
4. Unkraut jäten
Auch wenn man bei heißer Witterung viel lieber im Gartenstuhl im Schatten liegt, nutzen Sie trocken-heiße Tage zur Unkrautbekämpfung. Losgehackte Wildkräuter und Gräser, die auf der Erdoberfläche verbleiben, trocknen einfach ein, statt wieder anzuwurzeln und es sprießt weit weniger Neues. Entfernen Sie auch Wurzelunkräuter so sorgfältig wie möglich. Besonders Brombeeren, Quecke und Giersch können schnell überhand nehmen und die eigentlichen Stauden ersticken.
5. Gießen
Gerade neu gepflanzte Beete benötigen in den Hochsommermonaten extra Wasser, da die jungen Pflanzen noch kein weitstreichendes Wurzelsystem ausgebildet haben. Gießen Sie möglichst in den Morgen- oder Abendstunden, da dann die Verdunstung geringer ist. Auch Kübelpflanzen benötigen regelmäßige Wassergaben, da sie vollständig auf uns angewiesen sind. Den meisten Pflanzen bekommt es besser, wenn man sie nicht „über Kopf“ gießt, sondern mit einem Gießgerät direkt am Wurzelteller. So vermeidet man auch unnötige Pilzprobleme, zu denen gerade Rosen neigen können.
6. Rosen ausputzen
Öfter blühende Rosen hält man lange blühfreudig, wenn man sich regelmäßig die Mühe macht, Verblühtes auszuputzen. Eine kleine Gartenschere und ein Eimerchen zum Einsammeln der alten Blütenköpfe sind hierbei Gold wert. Schneiden Sie bei eher doldig blühenden Rosen zunächst nur einzelne alte Blüten heraus. Wenn der gesamte Blütenstand abgeblüht ist, kürzen Sie ihn bis kurz oberhalb des nächsten kräftigen Blattes ein.
7. Lavendel & Heiligenkraut schneiden
Mediterrane Halbsträucher wie Lavendel, Heiligenkraut (Santolina) oder auch Thymian und Bergbohnenkraut (Satureja) stutzt man nach der Blüte Ende August, um sie schön buschig und kompakt zu halten. Dabei entfernt man mit einer großen Gartenschere alle alten Blütenstängel, sowie bis zu 2 cm des diesjährigen Neuzuwachses.
8. Stecklinge von nicht winterharten Pflanzen schneiden
Liebgewonnene, jedoch nicht winterharte Pflanzenschätze lassen sich im Hochsommer gut durch Stecklinge vermehren. Besonders exotische Salbeivertreter wie Salvia patens oder S. leucantha sowie der Ananassalbei (S. rutilans) lassen sich im Frühsommer durch Kopfstecklinge vermehren. So hat man jedes Jahr aufs Neue ein frisches Set dieser Pflanzen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermehrung ist jedoch ein breites Fensterbrett oder idealerweise ein kleines frostfreies Gewächshaus.
9. Ernten
So mancher Gartenbesitzer staunt nicht schlecht, wenn er aus dem Urlaub zurückkehrt und das Gemüsegärtchen vor Ertrag birst. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, regelmäßig Ihre Beete zu kontrollieren und abzuernten. Gerade Zucchini, Bohnen und Erbsen stellen die Produktion ein, wenn ihre Früchte nicht regelmäßig entfernt werden. Auch Pflücksalat schießt ins Kraut, wenn nicht regelmäßig Blattmasse entfernt wird. Und mal ehrlich, was macht mehr Spaß, als seine eigene Ernte zu verarbeiten?
10. Nachsaaten im Gemüsebeet
Im Hochsommer entstehen oft die ersten Lücken im Gemüsebeet. Tolle Füller sind etwa Spinat, Radieschen (kinderleicht!) oder Blattsalate. Achten Sie bei Neusaaten im Hochsommer jedoch auf ausreichend Wasserzufuhr, da die Pflanzen ansonsten vor lauter Stress sofort zu blühen beginnen. Die sommerliche Wärme ist ebenfalls ideal um noch rasch ein paar Bohnen, Kürbisse oder Zucchini heranzuziehen. Alle drei lieben zudem einen nährstoffreichen Boden und dürfen gern mit gutem Gartenkompost versorgt werden.